Schloss Horst
Das Schloss Horst ist ein Schloss auf dem Gebiet des Gelsenkirchener Stadtteils Horst und gilt als einer der ältesten und wichtigsten Renaissancebauten in Westfalen. Zur Zeit seiner Errichtung im 16. Jahrhundert war es eine der größten vierflügeligen Schlossanlagen nördlich der Alpen und prägte durch seinen Baustil den Begriff der Lipperenaissance. Es steht seit dem 15. Dezember 1983 unter Denkmalschutz.Auf einer Insel im sumpfigen Gebiet zwischen zwei Emscherarmen existierte bereits im 11. Jahrhundert eine Hofstelle, deren Bewohner möglicherweise dem Fang der im Emscherbruch beheimateten Emscherbrücher Dickköppe nachgingen. Aus ihr erwuchs eine Burganlage, die zweimal einer Feuersbrunst zum Opfer fiel. Nach dem zweiten Brand entschied sich der damaliger Besitzer Rütger von der Horst zu einem kompletten Neubau als geschlossene Vierflügelanlage, der 1578 beendet war. Durch die besonders hohe Qualität seiner Bauplastiken besitzt dieser renaissancezeitliche Bau heute noch eine überregionale Bedeutung für die Kunstgeschichte.Im 19. Jahrhundert stürzten große Teile des Schlosses ein oder mussten wegen Baufälligkeit niedergelegt werden. Die damalige Eigentümerin, die Familie von Fürstenberg, versuchte jedoch, so viel wie möglich von dem wertvollen Fassadenschmuck und der hochwertigen Bauplastik, dem sogenannten „Steinernen Schatz“, zu retten und lagerte sie ein. Die wenigen Gebäudereste, die nicht abgerissen wurden, verfielen jedoch allmählich. 1985 gründete sich eine Bürgerinitiative, die den endgültigen Ruin verhindern und eine neue, langfristige Nutzung der Anlage verwirklichen wollte. Auf ihr Betreiben kaufte die Stadt Gelsenkirchen das Schloss und stieß umfangreiche historische und archäologische Untersuchungen an. Inzwischen ist Schloss Horst wohl eines der besterforschten Renaissancebauwerke Nordwest-Deutschlands. Nach Restaurierung und teilweisem Wiederaufbau dient es heute als Museum sowie Restaurant und wird als Standesamt sowie Veranstaltungsort genutzt.