FC Bremerhaven von 1899
Von den Butjern zu den Seelöwen - ein kurz gehaltener, aber dennoch ausführlicher Überblick über die Geschichte des FC Bremerhaven!
Die erfolgreiche Geschichte des FC Bremerhaven begann im Jahre 1899. Damals gründeten 31 fußballbegeisterte Seestädter den Verein.
Am 18. Juni 1899 folgte das erste Fußballspiel des FC Bremerhaven gegen den Bremer SC. Die Partie endete damals leider 0:4 zu Gunsten der Bremer Mannschaft. Die Mannschaftsaufstellung: Masson, Reick, Creyaufmüller, Bruns, Brockmann, Klatt, Beth, Willenber, Notholt, Hellmann, Bahrmeyer und Ersatz Haverkamp.
Es folgten bis September einige weiter Spiele, von denen zwei gewonnen und zwei verloren wurden.
Am 4. Mai 1900 wurde der Name des Vereins in Fußballclub Bremerhaven-Lehe umgeändert. Es folgten viele, erfolgreiche Spiele mit zum Teil hohen Siegen und man konnte erkennen, dass sich bereits im 2. Jahr nach Gründung ein guter Fußballclub entwickeln wird. Aufgrund der Spielstärke der 1. Mannschaft bekam der Club sogar eine Einladung aus England. Die Reise musste aber leider wegen zu hoher Kosten abgesagt werden.
In den Jahren 1901 - 1903 spielte der FC Bremerhaven-Lehe weiter sehr erfolgreich. Im Jahre 1904 wurde beschlossen, auswärtige, starke Mannschaften nach Bremerhaven zu holen, um einen Leistungsvergleich zu haben. Die Mannschaften aus Bremen, Osnabrück, Hamburg und Kiel verlangten eine Vergütung für die Anreise und so wurde beschlossen, die Mannschaftskasse durch Preisknobeln aufzufüllen.
1906 errang der FC Bremerhaven-Lehe die Bezirksmeisterschaft. Der Bezirk bestand damals aus fast ganz Norddeutschland.
1907 spielte der Club um die norddeutsche Meisterschaft gegen den Bremer SC, Eintracht Braunschweig, Holstein Kiel, Hannover 96, Schwerin 03, Schleswiger TV und Victoria Hamburg. Erst im Endspiel gegen Eintracht Braunschweig gab es eine 1:2 Niederlage.DIe Zuschauer sprechen vom FCB liebevoll als "Butjer".
Ein neues Zeitalter begann im Jahre 1909. Die 1. und die 2. Mannschaft luden sich an einem Tag den Bremer SC und Werder Bremen ein. Beide Mannschaften durften mit hohen Niederlagen wieder nach Hause fahren.
Die 1. Mannschaft stand wieder im Endspiel um die norddeutsche Meisterschaft und wieder unterlag man Eintracht Braunschweig, diesmal allerdings mit nur 10 Spielern, mit 2:3 Toren. In diesem Jahr bildete sich zudem noch eine 3. Mannschaft.
Im Jahre 1910 hatte der Verein endlich einen eigenen Sportplatz an der Rickmersstraße gefunden. Zu den stärksten Gegnern gehörte der Geestemünder SC und der SC Sparta. In diesem Jahr machten auch die ersten Leichtathleten auf sich aufmerksam. Bei einem nationalen Sportfest starteten Heinrich und Rudi Wedemeyer mit Erfolg.
Während des 1. Weltkrieges spielte man zusammen mit dem SC Sparta. In dieser Zeit erhielt der FC Bremerhaven-Lehe seinen neuen Namen und wurde ab sofort VfB Lehe von 1899 genannt. Die Farben des Trikots wurden geändert von vorher schwarz-rot in weißes Hemd und schwarzer Hose.
Nach dem Krieg (1919) wurde in ganz Norddeutschland gespielt. Besonders in Oldenburg, Bremen, Emden, Leer, Nordenham, Hamburg und Harburg war der VfB Lehe ein gern gesehener Gast.
Im Jahre 1920 wurde der Verein von den Leichtathleten beherrscht. Vom Fußball gab es nichts zu berichten. Erst nach Ende der Weltwirtschaftskrise fand der Verein wieder zusammen und absolvierte 1933 die ersten Freundschaftsspiele. Im ersten Spiel bekam man gegen Bremerhaven 93 eine 0:5 Abfuhr.
1935 baute der VfB Lehe hinter dem Saarpark in Eigenleistung einen neuen Sportplatz, der auch von Pferden als Wiese benutzt wurde. Doch das interessierte besonders die Jugend nicht im Mindesten, denn sie hatten endlich einen Rasenplatz und brauchten nicht mehr auf der Straße spielen. Eine große Jugendabteilung entstand und errang viele Meisterschaften.
1943 wurde der Verein zwangsweise wegen der Judenverfolgung aufgelöst. Erst in den Jahren 1947 - 1951 schloss sich der VfB Lehe mit dem ATSB und dem SC Sparta in der Spielgemeinschaft Lehe-Nord zusammen. Es wurde eine starke Mannschaft gebildet, die in der Niedersachsen-Oberliga in Gesellschaft des SV Werder Bremen, Bremer SV, VfL Osnabrück und Bremerhaven 93 eine sehr gute Rolle spielte.
Im August 1951 wählten 29 „Ehemalige“ einen Ausschuss zur Vorbereitung der Wiedergründung des VfB Lehe, doch erst am 8. Dezember 1953 wurde der Verein wiedergeboren. Im Mai 1954 wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Der Verein betrieb folgende Sportarten: Fußball Herren und Jugend, Tischtennis Damen und Herren, Turnen, Leibesübungen und Turnspiele für Kinder sowie Kegeln für Damen. Mittlerweile waren 4 Herrenmannschaften gemeldet und auch die Tischtennisabteilung vergrößerte sich sehr schnell, 1. und 2. Mannschaft konnten beachtliche Erfolge erringen. Die Mitgliederzahl erhöhte sich bis Januar 1955 auf 363.
Der Verein entwickelte sich immer weiter. Im Jahre 1956 stieg die Mitgliederzahl auf 428. Die 1. Mannschaft gewann die Meisterschaft in der Bezirksliga und stieg in die Verbandsklasse auf. Die Mannschaftsaufstellung: Schacht, Zimmer, Lecour, Hegenbart, Rindchen, Martens, Hentschel, Weber, Kaack, Lange Ellermann, Schlichting und Becker.
Am 29.5.1959 erschien in einem Protokoll zum ersten Mal der Name Bernd Günther, der heutige 1. Vorsitzende. Bernd Günther holte damals als Oberschüler fast 200 Jugendliche von der Straße und den Spielplätzen neu in den Verein.
1960 wurden elf Jugendmannschaften gemeldet. Der Andrang war so groß, dass die Möglichkeit in Betracht gezogen wurde, noch drei Mannschaften nachzumelden. In diesem Jahr wurde auch eine Basketballabteilung gegründet. Die Mannschaft spielte in der Bremer Verbandsklasse. Die 1. Mannschaft der Tischtennisabteilung wurde Herbstmeister.
Für die Fußballmannschaft des VfB Lehe zählte zu den Höhepunkten das DFB-Pokalspiel gegen den Oberligisten VfL Osnabrück. Hier gelang den Lehern ein 3:3 Unendschieden. Das Rückspiel ging dann allerdings mit 0:6 verloren.
Im Jahre 1961 stieg die 1. Mannschaft aus der Verbandsliga Bremen ab. 1962 wird Bernd Günther zum Fußball Jugendleiter gewählt. Die Fußballjugend erringt 4 Staffelmeisterschaften. Ebenfalls in diesem Jahr wird eine Turnabteilung gegründet und die 1. Tischtennismannschaft steigt in die Verbandsliga auf.
1963 meldet Bernd Günther aus der Fußballjugend, mittlerweile aus zwölf Mannschaften bestehend, zwei Stadtmeisterschaften, einen Stadtpokalsieg, vier Staffelmeisterschaften und noch einige gute Platzierungen. Leider stellt Bernd Günther in diesem Jahr sein Amt als Jugendleiter aus beruflichen Gründen zur Verfügung. Die Basketballmannschaft zieht sich nach Streitereien mit dem Bremer Basketballverband vom Spielbetrieb zurück, nahm aber bereits nach drei Monaten wieder teil.
Am 13. Januar 1966 wurde eine Boxabteilung gegründet und im Herbst eine Handballabteilung. Die Handballmannschaft feierte bereits ein Jahr später den Aufstieg von der 7. in die 6. Division.
Die 1. Fußballmannschaft bekam 1967 mit Walter Kubon einen neuen Trainer und stieg 1971 wieder in die Verbandsliga auf. In diesem Jahr wird auch Damenfußball eingeführt.
Zum 75-jährigem Jubiläum im Jahre 1974 traf die Verbandsligamannschaft des VfB Lehe auf die Bundesligamannschaft des SV Werder Bremen. Das Spiel auf dem Spartaplatz ging trotz 1:0 Führung mit 1:6 verloren.
Das 10-jährige Bestehen feierte die Handballabteilung im Jahre 1976. Nach 78 Jahren bekam der Verein 1977 endlich einen festen Platz, die Bezirkssportanlage Pestalozzistraße. Ein neuer Rasenplatz wurde eingeweiht und das Spiel ging gegen den damaligen Zweitligisten OSC Bremerhaven mit 0:14 verloren. Die D-Jugend des VfB spielte gegen die D-Jugend des Hamburger SV und verlor mit 1:7 Toren.
1978 legte nach langen Jahren der 1. Vorsitzende Erich Bauer sein Amt nieder und die Versammlung wählte Werner Ott zum neuen 1. Mann.
1979 war die Mitgliederzahl auf 510 gestiegen, die Gymnastikabteilung wird wieder aktiv und die Tischtennisabteilung wird 20 Jahre alt, immer unter der Leitung von Günther Rentsch.
Die 1. Mannschaft des VfB stieg 1981 aus der Bremer Verbandsliga in die Landesliga ab. In diesem Jahr meldet der VfB zehn Jugendmannschaften. Ein erfreuliches Ereignis, das es zuletzt 1963 unter der Leitung von Bernd Günther gab.
1982 gab es einen Führungswechsel. Der 1. Vorsitzende „Jodl“ Ott trat zurück und die Versammlung wählte den Ehrenvorsitzenden Erich Bauer wieder an die Spitze.
Am 8. April 1983 wurde Bernd Suhr zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Mitgliederzahl stieg inzwischen auf 646.
Im Jahre 1984 feierten die III. und die VI. Mannschaft die Meisterschaft in ihrer Klasse. Die A-Jugend stieg auf Landesebene auf.
Die 1. Mannschaft stieg 1986 aus der Landesliga ab und bereits 1987 feierte man den Wiederaufstieg. In diesem Jahr veranstaltete der VfB Lehe eine Sportwoche. Am Turnier für E- und F-Jugendmannschaften nahmen 350 Jugendliche teil.
Im Jahre 1988 gab es wieder einen Führungswechsel. Bernd Suhr gibt seinen Rücktritt bekannt und Bernd Günther wird zunächst als kommissarischer 1. Vorsitzender eingesetzt. Eine Schwimmabteilung wird unter der Leitung von Karl-Heinz Löther gegründet.
Am 3. März 1989 wird Bernd Günther auf der Jahreshauptversammlung als 1. Vorsitzender bestätigt und ist noch heute Präsident des FC Bremerhaven.
Die Saison 1991/1992 spielte der FC Bremerhaven mit Mohamed "Bella" Amiq als Trainer in der Verbandsliga Bremen und erreichte den 3. Tabellenplatz.
Am 4. April 1992 spielte der ehemalige Bundesliga-Profi Felix Magath eine Halbzeit für den FCB gegen den FC Mahndorf. Das Spiel endete 2:2 Unentschieden.
1992/1993 wird der FCB von Felix Magath trainiert und wird Meister der Verbandsliga Bremen. Torschützenkönig wird mit 35 Treffern Jani Meyer. Der FCB nahm mit dem Heider SV, Concordia Hamburg und Preußen Hameln an der Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord teil. Die Mannschaft verlor in Hameln nach einer 2:0 Führung mit 2:3 und verpasste damit den Aufstieg.
Die Saison 1993/1994 begann mit einem Trainerwechsel. Felix Magath wurde von Jürgen Fahlbusch abgelöst. Magath blieb dem FCB als Ehrenmitglied erhalten. Der FC Bremerhaven wurde Meister der Verbandsliga Bremen und qualifizierte sich als Gruppenzweiter für die Regionalliga Nord nach Spielen gegen Concordia Hamburg (1:1, 1:3), Atlas Delmenhorst (1:0, 3:3) und dem SV Sereetz (2:1, 7:0).
Die Saison 1994/1995 in der Regionalliga Nord begann unerfreulich mit zwei Niederlagen gegen den SV Lurup Hamburg und dem TuS Celle FC. Am 19. März 1995 unterlag der FCB beim VfB Oldenburg mit 0:4 Toren und Jürgen Fahlbusch wird beurlaubt, Spielertrainer wird Jörg Wawrzyniak. Am Ende musste der FCB als Tabellensiebzehnter in die Oberliga Niedersachsen/Bremen absteigen.
In der Oberliga Saison 1995/1996 kam der FC Bremerhaven nicht richtig in Schwung und belegte am Ende den 9. Tabellenplatz mit 44:34 Toren und 40 Punkten. Ein Höhepunkt in dieser Saison war der Gewinn des Rolandpokals gegen die Amateure des SV Werder Bremen und damit zog man in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals ein. Es kam am 16. August 1996 zum Spiel gegen den damaligen Bundesligisten Karlsruher SC. 5000 Zuschauer waren enttäuscht, der FCB verlor dieses Spiel sehr unglücklich nach einer sensationellen 2:0 Führung mit 2:3 Toren. Es war mehr drin.
Am 6. Oktober 1996 trat Jörg Wawrzyniak als Spielertrainer zurück und Co-Trainer Ralf Steinlein übernahm das Ruder. Nach erfolgloser Arbeit trennte sich der FCB von Ralf Steinlein, 3 Spieltage vor Saisonende übernahmen Berthold Brecht und Werner Kusch kommissarisch die Trainerarbeit. Die Mannschaft kämpfte gegen den Abstieg und belegte am Ende der Saison 1996/1997 den 13. Tabellenplatz.
Zu Beginn der Saison 1997/1998 wechselte Norbert Riedel vom SF Leherheide als Trainer zum FC Bremerhaven und brachte einen Libero mit. Stefan Kriesen spielte bereits die Saison 94/95 in der Regionalliga für den FCB. Nach zum Teil harten Wochen im Abstiegskampf belegte die Mannschaft am Ende der Saison den 5. Tabellenplatz mit 64:41 Toren und 50 Punkten. Im DFB Rolandpokal unterlag man im Halbfinale den Amateuren des SV Werder Bremen mit 0:3.
Die Oberliga Saison 1998/1999 beendete der FC Bremerhaven als heimstärkste Mannschaft und beste Mannschaft der Rückrunde mit 72:38 Toren und 55 Punkten auf dem 2. Tabellenplatz. Die Relegationsspiele um den Aufstieg in die Regionalliga Nord bestritt die Mannschaft gegen den TSV Pansdorf. Das Hinspiel auf dem „Zolli“ wurde mit 4:0 gewonnen, in Pansdorf unterlag die Truppe mit 0:2 und stieg pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum in die Regionalliga auf.
Am Ende der Regionalliga Saison 1999/2000 belegte der FCB den 17.Tabellenplatz und der Abstieg in die Oberliga war besiegelt.
2000/2001 in der Oberliga Niedersachsen/Bremen Platz 16 und damit Abstieg in die Verbandsliga Bremen.
2001/2002 Gewinn der Meisterschaft in der Verbandsliga Bremen mit 111:20 Toren und 80 Punkten. Aufstieg in die Oberliga Niedersachsen/Bremen.
2002/2003 18. Tabellenplatz am Ende der Saison und Abstieg in dieVerbandsliga Bremen.
2003/2004 als Tabellenzweiter der Verbandsliga Bremen nahm die Mannschaft nach Verzicht des KSV Vatan Sport an der Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord teil, musste sich aber nach einem 1:1 gegen die Amateure des VfL Osnabrück und Niederlagen gegen HSV Barmbek-Uhlenhorst (0:2) und dem SV Henstedt-Rhen (0:1) geschlagen geben.
Die Saison 2004/2005 begann mit dem Ziel, als Meister der Verbandsliga Bremen in die Oberliga Nord aufzusteigen. Nach einigen unglücklichen Niederlagen während der Saison musste sich die Mannschaft am Ende nach erzielten 113:30 Toren und 66 Punkten mit dem 4. Tabellenplatz zufrieden geben. Höhepunkt der Saison war der Gewinn des Bremer Rolandpokals. Unsere Mannschaft holte sich mit Siegen gegen den TSV Wulsdorf (7:0), Geestemünder SC (4:2) und den Leher TS (1:0) den Stadtpokal und zog ins Halbfinale des Bremer Rolandpokals ein. Nach Siegen im Halbfinale gegen den SC Wehye (1:0) und im Endspiel gegen den KSV Vatan Spor nahm unser Verein an der Auslosung zur 1.Hauptrunde des DFB-Pokals teil. Das „glückliche Händchen“ von Europameisterin Steffi Jones, zu Gast im Nordsee-Stadion, und natürlich der Gewinn des Bremer Pokals ermöglichte das Pokalspiel gegen den FC Schalke 04.
Die Saison 2005/2006 beendet der FC Bremerhaven als Tabellenzweiter, allerdings abgeschlagen hinter dem FC Oberneuland, der ohne eine einzige Niederlage bei vier Unentschieden Meister wird und aufsteigt. Die Revanche allerdings glückt im Halbfinale des Rolandpokals, in dem der FCB über Oberneuland triumphiert. Das Endspiel gegen den Brinkumer SV gewinnt der FC Bremerhaven mit 4:2. Der erneute Einzug in den DFB-Pokal ist gelungen. Gleichzeitig wird ein neuer Spitzname geboren: Angeregt von Mitgliedern des Fanclubs"Sturmflut" bezeichnet sich der FC Bremerhaven künftig als "Seelöwen". Der äußerst passende neue Spitzname findet umgehend Eingang in überregionalen Medien.
2006/2007: Der FC Bremerhaven beendet die Saison erneut als Vizemeister, drei Punkte hinter dem Bremer SV. Ein möglicher Aufstieg in die Oberliga wird wegen Unstimmigkeiten bei der Lizenzvergabe verhindert.. Damit spielt man weiter in der Verbandsliga Bremen.
Ein echter Aufreger dieser Saison ist die Ansetzung des Halbfinales des Rolandpokals. Der FC Bremerhaven muss als Fünftligist zu den zwei Klassen höher angesiedelten Amateuren des SV Werder Bremen reisen - eine Einmaligkeit im deutschen Fußball! Nach großem Kampf unterliegt der FCB der Profitruppe vom Osterdeich nach eigener Führung knapp mit 1:2.
Im DFB-Pokal hat der FC Bremerhaven diesmal kein Losglück. Mit dem VfL Wolfsburg zieht man den unattraktivsten Bundesligisten aus dem Topf. Im Nordseestadion schlägt man sich lange gut und unterliegt der Werkself erst in der unmittelbaren Schlussphase (bis zur 86. Minute steht es 1:1) mit 1:3. Yusuf Sahin hat den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgt.
Im März 2007 geht die neue, überarbeitete Webseite des FC Bremerhaven an den Start. Spätestens jetzt ist der seit einem knappen Jahr gebräuchliche Spitzname "Seelöwen" jedem präsent.
2007/08: Als souveräner Meister der Bremenliga (124:21 Tore bei 80 Punkten) gehen die Seelöwen über die Ziellinie. Während dieser Saison hat man nicht nur historische Siege wie ein 13:0 beim SC Vahr-Blockdiek erreicht, sondern stellt mit 40 Treffern in 26 Ligaspielen auch noch den besten Torschützen der Liga (Sven Landwehr). Die sportlich verdiente Teilnahme scheitert allerdings am Veto des Verbands. Sichtbarster Grund dafür ist das Fehlen einer regionalligatauglichen Spielstätte. Der Zolli bietet sich wegen des begrenzten Platzes gar nicht erst an, und das stadteigene Nordseestadion müsste für etwa 300 000 Euro renoviert werden. Zuviel für die Stadt Bremerhaven. Für Unverständnis sorgt allerdings die Zusage, stattdessen eine neue Eishalle für etwa 20 Millionen Euro zu bauen. Wieder einmal befindet sich der Fußball in Bremerhaven auf dem Abstellgleis. Erinnerungen an die Geschichte von Bremerhaven 93 werden wach.
Im Rolandpokal erreicht der FCB das Halbfinale. In einem Spiel, das nicht wenige als geschoben bezeichnen, unterliegen die Seelöwen dem Brinkumer SV auf dessen Geläuf mit 1:2.
2008/09: Ein äußerst turbulentes Jahr mit einer radikalen Verletzungswelle nimmt am Ende mit einem nicht mehr für möglich gehaltenen dritten Platz ein zumindest sportlich gutes Ende. Doch in der Struktur ist der FCB stark erschüttert: In der Folge der verpassten Aufstiegschance und wohl auch angesichts der augenscheinlichen Perspektivlosigkeit des Fußballs in Bremerhaven ziehen sich immer mehr Funktionsträger zurück. Für Präsident Günther wird es immer schwerer, den Verein von seinem Wohn- und Arbeitsort Hamburg aus zu leiten. Dazu erweist es sich als schwierig, nötige Unterlagen für das Finanzamt zu beschaffen.
Lange Zeit sieht es so aus, als könnte der FCB an diesen Problemen zerbrechen. Bis auf wenige Spieler der Herrenmannschaften verlassen sämtliche Teams komplett den Club. Doch das Licht ausmachen will Bernd Günther nicht: Er kann die Spieler Tarek Chaaban, Dennis Ewert und Mehmet Dogan davon überzeugen, eine neue Mannschaft aufzubauen.
2009/10: Das erste Jahr des Neuaufbaus endet mit einem nicht für möglich gehaltenen 5. Tabellenplatz. Im Rolandpokal scheitert der FCB erst im Endspiel. Der Verband bleibt sich hier treu und schickt den Oberligisten FCB zum Regionalligisten FC Oberneuland. Der kann Klassenvorsprung und Heimvorteil zu einem deutlichen Erfolg nutzen.
Erstmals hat der FC Bremerhaven keinen Unterbau - eine zweite Herren wird nicht gestellt.
2010/11: Die erste Herren beschließt die Saison als Tabellensiebter. Ebenfalls Siebter wird die neue Zwoote, die unter dem Trainer Cüneyt Gülkan in der Kreisliga startet und dort für positive Schlagzeilen sorgt.
2011/12: Der neue Trainer ist ein alter Bekannter: Stefan Kriesen, langjähriger Libero der Seelöwen, kehrt von Rot-Weiß Köhlen zurück und will beim FCB an alte Erfolge anknüpfen.
